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Die beiden winzigen Laender (zusammen etwa die Groesse der Schweiz) haetten kaum unterschiedlicher sein koennen – zumindest was wir erlebten: blitzblanke, wohlgeordnete Sauberkeit und tief bedrueckende Genozid-Gedenkstaetten und -Museen in Ruanda, dann Chaos, Armut und traumhafte, menschenleere Straende in Burundi…

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Tadellos sauber: Hauptstrasse in Kigali, Ruanda

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Affe mit Natel im Genozid-Memorial, Kigali (der Affe soll mit dem Handy die Ereignisse von 1994 in die ganze Welt hinaus verkuenden)

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Blick auf das Stadtzentrum von Kigali, Ruanda

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Regen…

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In und um diese Kirche in Nyamata wurden innert weniger Tage 10’000 Menschen abgeschlachtet. Die Kleider der Toten fuellen die Kirchenbaenke, auf dem Altar liegen noch Macheten und das Wellblechdach ist von Gewehrkugeln durchloechert.

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Bujumbura, Burundi: als wir ankamen waren unsere Steuergelder schon dort!

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Burundi: dieses Land muss im Aufbau sein – immerhin haben die eine Baustelle auf der 100er-Note! (Wert der Note: 6 Rappen)

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Grosse Parade zum Unabhaengigkeitstag am 1. Juli in Bujumbura (hier marschiert gerade das Personal der nationalen Bierbrauerei vorbei, danach kamen noch einige tausend Soldaten).

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Eier- und Erdnussverkauefer am Strand in Bujumbura (die tragen manchmal ueber 200 gekochte Eier – auf dem Kopf!)

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Perfekt fuer Fussballfreunde: Primus-Bier und Supermatch-Zigarretten

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Unterwegs am Strand in der Naehe von Rumonge, Burundi

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Luxurioes: Tuerfalle zum ausloesen der WC-Spuelung!

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Am Tanganika-See im Sueden von Burundi

In Uganda gibt es viele Volunteers und die wollen ja am Wochenende auch etwas zu tun haben – und so ist alles zur Unterhaltung von “Mzungus” vorhanden – Nil-Rafting, Safaris, Wasserfaelle, Bars, Discos… Nachdem wir uns in einem Secondhand-Laden (verkauft wird der Inhalt von TexAid-Saecken) neu eingekleidet hatten wobei Ruud ein Hemd vom “Oesterreichischen Roten Kreuz” ergatterte, durften auch wir uns ein Bisschen ins Freizeitprogramm stuerzen…

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Jinja: der Bart muss weg. (Eigentlich haette er mir auch noch ein Bisschen die Spitzen schneiden sollen – aber das hatte er wohl falsch verstanden und er verpasste mir einen tadellosen Rekrutenschnitt…)

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Kampala: viel Gruen in der Hauptstadt

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Schon wieder Woeschtag. (Wir hatten die Waesche am Tag zuvor in die “Spotless Laundry” gebracht und als wir die Sachen wieder abholten stinkte alles noch zehn Mal mehr als zuvor – also wuschen wir alle Kleider nochmal. Das nasse Zeug wurde dann noch verregnet und so gaben wir alles in derselben Woche noch ein drittes Mal zum waschen!)

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Entebbe: Fisch aus dem Viktoriasee

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Murchison Falls Nationalpark: beste Stimmung auf der Nil-Kreuzfahrt (wir verbrachten ein heftiges Gewitter in der Schiffstoilette und waren so nach einem halbstuendigen Sturm die Einzigen auf dem Boot, die nicht komplett durchnaesst waren.)

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Murchison Falls Nationalpark: ziemliche heftige Wasserfaelle – man ginge auch ohne Schild nicht naeher

Achtung Rhinozeross
Achtung Rhino!

Ghadaffi-Moschee, Kampala
Obligatorische Sehenswuerdigkeit fuer Touristen aus der Schweiz: Gahadaffi-Moschee in Kampala (“Ein Geschenk von Oberst Ghadaffi an die Muslime Ugandas”)

Aussicht vom Minarett der Ghadaffi-Moschee in Kampala
Kampala: Aussicht vom Minarett der Gadhaffi-Moschee auf das chaotische Zentrum mit dem grossen “Taxi-Park”

Brot fuer Brueder
Kampala: Brot fuer Brueder (bzw. Hamburger fuer Strassenkinder)

Kleider anprobieren
Kleider anprobieren! (Leider fanden wir nichts, was wir selbst zu Hause in einen Kleidersack gesteckt hatten.)

Huehnertransport
Huehner werden hier mit dem Toeff-Taxi transportiert! (Ruud musste natuerlich fuer 3.- so ein Huhn kaufen was zuerst zu einem Eklat im Hotel fuehrte und dann ein sehr willkommenes Geschenk fuer die Wachmaenner wurde.)

Alex von der Polizei in Kampala hat unsere Unterkunft und damit auch uns bewacht, womit das gefaehrlichste in diesem Land fuer uns hoechstens noch das Taxifahren ist. Taxis heissen hier naemlich Boda-Boda und sind leichte indische oder chinesische Motorraeder, auf denen mindestens zwei Passagiere Platz haben. Nicht dass es keine Taxis in unserem Sinne gaebe, doch mit denen kommt man hoechstens bis zum naechsten Stau – und der ist in Kampala selten mehr als ein paar hundert Meter entfernt…

Alex from the Kampala Police guarded our hostel and so also guarded us and therefore we feel really save – the only remaining dangerous thing is taking a taxi. Cause taxis are here called boda-bodas and are usually light indian or chinese motorbikes that take at least two passengers. There are “normal” taxis, too – but those may take you just to the next traffic jam, which in kampala is never further than some hundred meters away…

In Kenia trafen wir an jeder Ecke auf einen Pfarrer oder Pastor, der uns zum Christentum konvertieren wollte – auch wenn wir von Anfang an erklärt hatten, dass wir bereits getaufte Katholiken sind. Auch Kirchen hat es an jeder Ecke und die Hotels sind entweder streng christlich oder muslimisch. Nebst beten kann man in Kenia auch noch Fleisch essen und Safaris machen – aber letzteres kommt dann in Tansania dran.

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Phils neue Lieblingsmarke: Sportsman!

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Handys fuer die Muslima von heute: Burqa Communications!

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Landschaft zwischen Moyale und Marsabit

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Dieser nette Herr besitzt einen Generator und betreibt deshalb ein Handy-Auflade-Geschaeft fuer das ganze Dorf!

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Junge Frau

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Alte Frau

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Auf dem Markt in Isiolo

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Banana-Joe

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The dress need not be as big as the woman in it!

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Mobiler Messerschleifer in Nanyuki – endlich haut der Sackhegel wieder!

In der ugandischen Hauptstadt Kampala feiern wir heute Abend die Hälfte unserer Reisezeit – deshalb hier ein paar “facts & figures” aus unserem Statistik-Büchlein:

Grösse der Reisegruppe: 2
Streitigkeiten in der Reisegruppe: 0
Vergangene Reisetage: 93
Endlose Diskussionen in der Reisegruppe wegen Sturheit: 99+
Distanz von Entlebuch: 9660 km
Distanz bis Kapstadt: 5540 km
Besuchte Länder (ohne Zürich): 12
Orte, an denen wir übernachtet haben: 42
Unterkünfte: Hotel, Zelt, Polizeikaserne, Schiff, Grillunterstand, Berghütte, Bus, Schlafwagen
Teuerstes Hotel: Khartoum,  Sudan 22.- CHF
Günstigstes Hotel: Bahir Dar, Äthiopien 2.- CHF
Unterwegs getroffene Entlebucher: 1
Verfasste Zeitungsartikel: 3
Gelesene Bücher: 6
Beschriebene Tagebuchseiten: 175
Probierte Biermarken: 22
Originellster Zigaretten-Markenname: Sportsman (Kenia)

Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln: 253h
Transportkosten: 620.- CHF
Durchschnittlicher Preis pro Stunde: 2.45 CHF

Benutzte Transportmittel: Zug, Car, Minibus, Taxi, Tuktuk, Schiff, Esel, Boda-Boda (Motorradtaxi), Pickup, Lastwagen, Export-Auto, Eselskarren, Schlauchboot, Füsse

Kosten für Visa: 386.- CHF
Höchster Punkt: Imet Gogo, Äthiopien 3926 Meter über Meer
Tiefster Punkt: Totes Meer, Jordanien 408 Meter unter Meer

Stärkste Währung: jordanischer Dinar (1JD = 1.30 CHF)
Schwächste Währung: ugandischer Schilling (1USh = 0.0003 CHF)

Verluste: Kontaktlinsen (3), Badetuch (2), Flipflops (1 Paar), Sandalen (1 Paar), Reiseführerkapitel (0.5), Feuerzeug (2), Sony Fotokamera (1), Amazon Kindle (1), Freundschaftsring (1, !!!)

An der Dummheit des Täters gescheiterte Versuche, uns zu bestehlen: 1
Versehentlich von uns mitgenommene Hotel-Zimmerschlüssel: 2

Uebrigens: hier noch das letzte existierende Foto MIT Freundschaftsring:

boeoetli fahren

(anklicken zum vergroessern...)

Schon wieder ein Busfahrt-Video, aber diesmal von der wohl schlimmsten Strecke, die wir je erlebt haben! Zwischen dem aethiopisch-kenianischen Grenzort und Marsabit ist die Strasse eine unglaubliche Holperpiste und der Bus ein umgebauter Lastwagen. Waehrend Stunden wurden wir so richtig durchgeschuettelt und weil alle Scheiben und ueberhaupt der ganze Lastwagen dermassen klapperte dass man befuerchten musste, er falle naechstens auseinander, konnte man auch kaum zusammen sprechen…

Als wir noch kaum eine Stunde in Aethiopien waren, begann es zu regnen – und wir fanden das grossartig, schliesslich waeren wir im Sudan fast gekocht worden in der trockenen Hitze. Die naechste grosse Freude war dann das Bier, welchem wir auch gleich den ersten Abend widmeten.

In den gut drei Wochen, in denen wir das Land von Nordwesten nach Sueden durchquerten bekamen wir dann aber noch genug Bier und Regen. Und wir staunten ueber die Vielfalft von Kultur und Landschaft – es haette noch so viel mehr zu sehen und zu erleben gegeben!

Hotel a la ethiopienne...
Einmal mehr ein aeusserst exklusives Hotelzimmer fuer den budgetbewussten Reisenden

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Aktion “Verkehrsregeln fuer Afrika” (Spendenkonto bitte per Mail anfragen)

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Ausnahmsweise waren wir uns in einem Punkt einig: Aethiopien hat die schoensten Frauen!

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Znacht kochen auf der Trekkingtour im Simien-Gebirge

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Bitte fuer Wanderungen in Aethiopien nicht vergessen: festes Schuhwerk, ausreichend Proviant, Kalashnikov (hier auf dem Imet Gogo, 3926 Meter ueber Meer)

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Simien-Gebirge: als haette jemand seine Zimmerpflanzen auf die Riseten geschleppt

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Ausnahmsweise behaupten wir nicht, das sei unser Hotelzimmer gewesen. Denn dieses praechtige Bauwerk war das “Zimmer” unseres Hotelliers!

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St. Georgis Kirche in Lalibela: in einem Stueck aus dem Fels gehauen, zuerst aussen von oben nach unten und dann innen von unten nach oben!

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Moench auf einer Kloster-Insel im Tana-See

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Wegweiser auf einer Kloster-Insel im Tana-See (wir fanden das Museum auch tatsaechlich!)

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Meisterwerk der Geruestbau-Kunst im Botschaftsviertel von Addis Abeba (Fuer Roli Z. und andere Interessierte haben wir auf Anfrage noch mehr Baustellenfotos…)

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Heute Aktion: 10% auf alle Wasserkanister (Merkato in Addis Abeba)

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Fruehstueckspause auf der Busreise von Awasa nach Arba Minch (nachdem dieses Foto im Kasten war tranken wir in der Beiz nebenan einen “Macchiato” und staunten nicht schlecht, als auch eine Geiss kurz nach uns die Beiz betrat – und fast solange blieb wie wir!)

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Hotel-Toilette in der “Pension Sura” in Arba Minch: rote Kessel um das WC zu spuelen, Wasserflaschen um das Pissoir zu spuelen (aber man will sich ja nicht beklagen bei 2.- CHF pro Einzelzimmer).

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Handtaschenplantage? Unterwegs auf dem Chamo-See, Nechisar Nationalpark

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Faranjis (Weisse) sollten bei Ueberlandfahrten mit dem Minibus die Seitenfenster geschlossen halten, da Bauernkinder manchmal Zieluebungen mit Kuhmist machen (Ruud fand den Treffer allerdings nicht so schlimm, er habe ja frueher dasselbe gemacht…)

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Typisch aethiopisches Essen: Fleisch oder Ruehrei (hier noch in der Schale) werden auf das grosse, schwammartige, komische “Enjera”-Brot gekippt. Man sitzt dann zusammen um den Fladen und reisst jeweils ein Stueck davon ab und schaufelt sich mit diesem das Fleisch oder Ei in den Mund. Irgendwie hatten wir immer das Gefuehl, das Tischtuch mit zu essen…

Zusammen mit einer eindruecklichen Menge von Fernsehern, Kuehlschraenken, Keilriemen und Kleidersaecken fuhren wir ueber den Nasser-Stausee in den Sudan. In gut drei Wochen reisten wir dem Nil entlang durch den Norden dieses Landes und trafen dabei ueberall auf freundliche und ehrliche Leute – jedenfalls wenn wir nicht gerade in irgendeinem Buero Formulare ausfuellten oder Fotokopien besorgten…

Mehr darueber kann man im Entlebucher Anzeiger lesen, wo wir einmal im Monat ueber unsere Abenteuer berichten.

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Ankunft in Wadi Halfa, zusammen mit Kuehlschraenken, Waschmaschienen und Fernsehern

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Eimerdusche, Modell 1885 blau (Vertrieb fuer Schweiz ab sofort via ScheissenMueller.ch)

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Bauernhaus in Abri, Nord-Sudan

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Kinder in Abri, Nord-Sudan

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Mit dem Minibus durch die Wueste: einer hat immer noch Platz. Oder drei.

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Herzlicher Empfang beim Polizeichef in Dongola

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Karfreitag im Sudan: einer Chinesin das Jassen beibringen mit dem halben Dorf als Publikum! (Dank der traditionellen Kleidung sieht man die Leute auch im dunkeln…)

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Hotel in Karima (ueber Nacht werden saemtliche Betten benutzt!)

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Alles frisch und einheimisch: Bananen, Mangos, Melonen…

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Reisebudget aufbessern II: Maputos Tee-Laedeli!

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Endlich mal ein Berg: Mit Abas auf dem Jebel Barkal

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Praesidentschaftskandidat fuer Nord- oder Suedsudan?

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Port Sudan: gerade noch angekommen!

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Raststaette in der Wueste: Wassertank, 100 Prozent Bio

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Bus auf dem Markt in Shendi

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WANTED – Fuhad, Madame May Tay und Machmoud! (Passfotos, fein saeuberlich retouchiert fuers Aethiopien-Visum)

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Der Nil kann auch noch in Khartoum gefaehrlich werden!

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Nicht immer einfach: Reisen ohne Mama!

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Sufi-Ritual auf dem Hamed Al-Nil Friedhof, Omdurman (quasi Kilbi…)

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Es isch Woeschtag, Baby!

Weil bei den Moslems am Freitag Sonntag ist, ist auch am Donnerstag Samstag und somit Ausgang! In Khartoum geht man aber nicht in die Beiz zum Jassen, und so waren wir richtig froh, dass uns Mohammed, Omer und Mubarak zeigten, wie Ausgang im Sudan funktioniert: Schafs- und Kalbsfuesse essen und dann an den Nil zum Tee trinken und diskutieren!

Because the muslims’ sunday is friday, saturday is thursday – time to go out! Unlike in Entlebuch, going out in Khartoum is not about sitting in a restaurant and playing cards. But we were lucky enough to meet Mohammed, Omer and Mubarak who showed us how Khartoums night life works: eating sheep- and calf-feet and then sitting at the shore of the nile, sipping tea and discussing! Thanks boys for this really great evening – hope we can do this again, insh’allah!